Werner Villinger

deutscher Kinderpsychiater; ab 1946 Lehrstuhl für Psychiatrie und Neurologie und Klinikdirektor an der Universität Marburg

* 9. Oktober 1887 Besigheim

† 9. August 1961 b. Innsbruck (Bergunfall)

Wirken

Werner Villinger wurde am 9. Okt. 1887 in Besigheim/Neckar geboren. Er studierte Medizin in Straßburg i.E. und promovierte 1920 in Tübingen zum Dr. med.

Bis 1926 war V. dann Assistenzarzt an den Universitäten Marburg, München, Tübingen und Hamburg. In Hamburg habilitierte er sich 1927 als Privatdozent und wurde 1932 apl. Professor. Gleichzeitig wirkte er als Oberarzt bei der Jugend-Gesundheits- und Wohlfahrtsbehörde in Hamburg bis 1934.

Von 1934-1939 war V. Chefarzt der Bodelschwingh'schen Anstalten in Bethel bei Bielefeld. Anschließend folgte er einem Ruf als Ordinarius und Klinikdirektor an die Universität Breslau und fungierte gleichzeitig als beratender Psychiater und Neurologe des Wehrkreises VIII.

Seit 1946 hatte V. den Lehrstuhl für Psychiatrie und Neurologie an der Universität Marburg inne, außerdem war er dort auch Klinikdirektor. Er galt als der führende Vertreter der deutschen Jugendpsychiatrie. Den Bemühungen V.s ist es zu danken, daß in Marburg 1954 der erste deutsche Lehrstuhl für Kinderheilkunde und Jugendpsychiatrie eingerichtet wurde. V. war außerdem Gründer und Präsident der "Deutschen Vereinigung für Kinderpsychiatrie" und Vizepräsident der "Union europäischer Kinderpsychiater". Er ...